In der Juni–Ausgabe des "Rychnovský Zpravodaj" ist auf der ersten Seite das Foto einer Tafel mit folgendem Text abgedruck und dazu ein Artikel mit der Überschrift: Bild eines Reichenauer Malers. Auf der Tafel steht:
"Gemalt zur Erinnerung an den Besuch dieser Waldkapelle am 21.IX.1924.
Milla Thien, Geiersgraben,
Franz Weiß, Maler, Reichenau, Bez. Gablonz a./N."
In dem dazugehörigen Artikel schreibt der derzeitige Reichenauer Chronist, von mir gekürzt und frei übersetzt: "Wenn ein Reichenauer Bürger im Adlergebirge die Kunstadter Gegend und den Ort Zdobnice besucht, kann er dort auf dem Gemeindeamt das Bild des Reichenauer Malers Franz Weiß besichtigen, das die Flucht der heiligen Familie zeigt.
Wie es zu diesem Bilde kam? Der Maler Weiß begegnete im nahe Geiergraben einem Mädchen namens M. Thien und besuchte mit ihr die kirchliche Gedenkstätte, die dort weithin bekannt war. Das geschah 1924. Es war ein Ort, der Weiß und das geliebte Mädchen so bezauberte, daß er das Bild für die Kapelle malte. Es hat die Größe 125 x 83 cm und wurde 1927 dort installiert, wie aus dem Datum und der Unterschrift des Malers hervorgeht. Neben der Komposition des Bildes und der malerischen Fertigkeit ist auch der Rahmen sehr interessant. Er besteht aus einem breiten Brett, dessen Schnitzarbeit bemalt ist.
Die Kapelle, in der das Bild aufbewahrt wurde, steht in der Nähe eines Adlergebirgs– Wanderweges und die Erwähnung ihrer Erbauung stammt aus den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts, die in der Kapelle von Besuchern eingeritztes Jahreszahl 1671, zeigt aber, daß sie schon früher bestanden haben muß. Interesselosigkeit der Leute und das Abgelegene der Kapelle ließen sie verkommen. Die Ruine, die sie hinterließ, wurde abgetragen und im Jahre 1868 wurde sie in der heutigen Gestaltung wieder errichtet. Von jetzt ab kümmerten sich um sie die örtlichen Pfarrer und in neuerer Zeit der amtliche Denkmalschutz und andere. Vollendet wurde der Bau erst 2003.
Das Bild, das in der Zwischenzeit an verschiedenen Plätzen der Umgebung aufbewahrt wurde, kam am Tage der Einweihung wieder in die Kapelle zurück, nachher fand es seinen festen Platz im zuständigen Gemeindeamt, damit diese prächtige Arbeit geschützt bleibt vor der Zerstörung durch Vandalen oder Diebe. Es folgt noch ein Hinweis, wo man Auskünfte über die Kapelle bekommen kann". So weit der Chronist.
Uns interessiert natürlich dieser Reichenauer Maler. Franz Weiß stammte vom Koschen, aus einem der wenigen Häuser von Schutzengel, hart an der Sprachgrenze, von wo es steil hinunter durch die "Baburke" nach Friedstein ging, wo aber auch der Weg auf dem Kamm nach Westen beginnt. Franz Weiß hat seine Milla Thien geheiratet und mit nach Reichenau gebracht. Ihre Nichte ging zeitweise nach Reichenau in die Bürgerschule. Weiß war ein sehr heimatverbundener Mensch, von seinem Haus konnte man fast bis Prag sehen, manche meinen, man hätte bei guten Voraussetzungen die Türme der Landeshauptstadt sehen können. Außer seinen Bildern schuf er auch feinsinnige Gedichte. Nach der Vertreibung landete er im thüringischen Finsterbergen. Seinen Unterhalt verdiente er sich mit der Malerei. Sein Heimweh war übermächtig. Wenn ich mich recht entsinne, übersiedelte er im hohen Alter noch in die Frankfurter Gegend, wo er dann auch gestorben ist. Meine Mutter, die mit der Familie Weiß sehr verbunden war, es gab verwandtschaftliche Beziehungen, denn meine Großmutter stammte auch aus Schuztengel, und sie besaß einige Bilder des Malers Weiß, darunter eine schöne Ansicht von Reichenau. Leider kann ich meine Mutter aber nicht mehr nach Einzelheiten aus dem Leben von Franz Weiß fragen, denn sie ist auch schon vor Jahren verstorben; sie war etwa gleich alt wie er.
Gerhard Müller, Stutensee.
Pelkowitz: Einen Vorvertrag über die Erbauung von zwölf Wocheendhäuser hatte die Stadt Reichenau mit einem tschechischen Investor bereits abgeschlossen. Dieser plant in Pelkowitz Wocheendhäuser für holländische Klientell zu erbauen. "Eine ganze Reihe von Gutachten liegt uns vor. Sie sollen vor allem garatieren, daß das Vorhaben keinen negativen Einfluß auf die Fauna und Flora haben wird ", so der Bürgermeister von Reichenau F. Chlouba.
Der Investor bekommt gute Kondititonen – für ein Quadratmeter zahlt er nur 100 CZK. Dagegen muß er aber auf eigene Kosten die gesamte Infrastruktur aufbauen. In Pelkowitz fehlz bis heute z.B. eine Wasserleitung. Die Stadtvertreter versprechen sich davon, daß Pelkowitz neue ständige Einwohner bekommt. Die Hiesigen zählen nämlich ganze fünf Menschen.
Die Entscheidung der Stadtvertreter konnte nicht einmal der Protest der Wochenendhausbesitzer stoppen. Diese fürchten, daß Pelkowitz nur kommerzionalisiert wird.
Reichenberger Kreis: Die Anzahl der Zuwanderer im Reichenberger Kreis steigt an. Anfang März 2006 lebten im Kreis 429 490 Menschen, das ist um 460 mehr als im Januar 2006. Geboren wurden 1018 Kinder, gestorben sind 1041 Menschen. Zum heutigen Tage sind ca.1350 Menschen eingewandert. Die meisten aus der Ukraine, Slowakei und Vietnam. Ausgewandert sind 870 Menschen davon ein Fünftel ins Ausland.
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