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Ignaz Müller und der Beginn der Ölfarbenmalerei
Alfred Miller
12.08.2008 18:52
Die Ölbildermalerei, wie der neue Zweig der Malerei genannt wurde, entwickelte sich in Reichenau nach und nach aus der Erzeugung der Dosen und anderer Lackartikel. Diese wurden mit Malerei verziert, und zwar nicht nur mit Ornamenten und dekorativen Mustern, sondern auch mit Miniaturbildern. Auf verschiedenen größeren Artikeln waren die Motive umfangreicher und erinnerten an Gemälde. Als die Nachfrage nach lackierten Waren nachließ, bekamen die Maler Einzelaufträge und als sie feststellten, dass sie fähig sind, Ölfarbenbilder zu malen, wandten sie sich mit der Zeit diesem neuen Zweig des Kunsthandwerks zu.
Als Gründer der Ölbildmalerei in Reichenau wird traditionell Ignaz Müller angesehen (1805-1886). Er lernte die Dosenmalerei bei J. Schöffel, machte sich selbständig und erarbeitete sich den Ruf eines qualifizierten Malers von Heiligenbildern.
Soweit bekannt, existierte nirgendwo sonst als in Reichenau eine derart große Anzahl an Malern von Bildern, die in der Technik der Ölfarbenmalerei ausgeführt waren, und deren Maler einige Generationen lang im gleichen Fach arbeiteten. Auch die Organisation dieses Zweigs des Kunsthandwerks, beruhend auf Heimarbeit, war einmalig in ihrer Art. Im Jahre 1872 gab es in Reichenau nach dem Bericht der Handwerks- und Gewerbekammer in Reichenberg 80 Maler, 30 Malerinnen, 50 Malerlehrlinge und mehr als 30 Arbeiter, die das Material, Untergrund und Farben vorbereiteten. Die Produktion war außerordentlich vielseitig in Bezug auf die Größe und das Format, die Art des Untergrunds, das Motiv, die Art und Ausführung des Bildes. Sehr einzigartig war auch der Ort, an dem die Reichenauer Ölbilder entstanden - die Maler arbeiteten in ihren ländlichen Häusern und die Mehrzahl der Familienmitglieder half ihnen bei der Arbeit.
Diskuze
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29. 08. 2008 10.46
neexistuje, prosím, někde překlad do češtiny? Ráda bych si tyto články taky přečetla:) Moc děkuji …
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