Kurz & bündig aus dem Reichenberger Kreis
Gablonz: In einem Jahr soll laut Plänen des gablonzer Rathauses der Bau des neuen Gechäftszentrums in Gablonz - Stadtmitte begonnen werden. An der Stelle der früheren „grünen Schule“ (vor dem Postamt), wo sich heute ein Parkplatz und das in 80- ger Jahren gebaute Einkaufszentum „Jabloň“ („Apfelbaum“) befindet. Auf der anderen Seite des Galändes stand in den alten Zeiten das berühmte Hotel „Zur Krone“ – heute eine Parkanlage. Hier soll ein grandiouses Geschäftszetrum entstehen.
Kaum wird die dadurch erschwerte Verkehrslage in Betracht genommen. Nicht nur der Verkehr müsste umgeregelt werden, sonder die grosse Frage bleibt - inwieweit dieses Großgebäude das gesamte Bild der Stadt ändert oder besser gesagt verderben wird. Der „Großwahn“ vieler Menschen, die in solchen Zentren eine Zukunft jeder Stadt sehen, nimmt kein Ende. Das beste Beispiel ist Reichenberg mit der „Reichenberger Plaza“ am Gablonzer Platz, den zwei Einkaufzentren am Tuchplatz und dem schon hoffentlich unterbrochenen Bau der sgn. „Reichenberger Gallerie“ am Fuße der Liebigstadt. Diese wird wahrscheinlich nicht mehr gebaut, da selbst die Investoren erkannt haben, daß es so viel Kunden für ihre Geschäfte in Reichenberg kaum geben kann.
Also Platz genug um das Geld auszugeben haben wir schon, jedoch immer weniger um das Geld zu verdienen.
Reichenau: Nach Jahren der Streiterien insbesondere mit den Verfechtern des Naturschutzgebietes „Böhmisches Paradies“ rund um Großskall, orientiert sich da öffentliche Interesse an Reichenau. Die Rede ist von dem geplanten Bau der neuen Schnellstrasse von Reichenberg nach Königgrätz, die in ihrer Form einer normalen Autobahn ähnelt. Verbinden soll sie Reichenberg (über Grottau die A4 Dresden – Görlitz) mit Königgrätz bzw. Olmütz und Ostrau. Diese Strasse soll eine Paralelle zu der schon heute überlasteten Autobahn Prag – Iglau – Brünn – Pressburg/Wien werden.
Es gibt inzwischen drei Varianten der Strassentrassierung. Die erste „Nord – Variante“ soll verlaufen von Turnau an Trosky vorbei bis Jitschin, die zweite Variante, die sgn. „Südliche Variante“ von Münchengrätz bis Jitschin.
Reichenau betrifft die sgn. „Super - Nord – Variante“. Demnach soll in Reichenau eine großräumige Kreuzung entstehen, ca. an der Stelle der heutigen Kreuzung oberhalb der Kirche, weiter soll die Strasse oberhalb vom Friedhof auf der Bauernseite verlaufen bis zur Brücke, die den früheren Molkereiweiher als Brücke überquert, weiter soll sie zum Puletscheneier Friedhof heraukommen, damit sie in einem Tunnel unter dem Dalleschitzer Buckel verschwindet.
Diese Variante soll kosten 37 Mlrd. CZK. Sie rechnet zwischen Reichenau über Eisenbrod, Lanz und Jitschin mit 9 Tunneln und 19 Brücken. Die umstritene „Nord – Variante“ die in Ohrazenice bei Turnau beginnen sollte, soll 19 Mlrd. CZK kosten. Die „Südliche Variante“ D ist die billigste - mit 14 Mlrd. CZK - aber auch die am wenigsten nützlich, da sie den Verkehr von der bereits fertigen Autobahn Prag – Königgrätz ableiten würde.
Der ,seit Herbst neue, sozialdemokratische Hauptmann des Reichenberger Kreises, Stanislav Eichler, hat sich bereits hören lassen, daß allein die Kosten nicht die entscheidende Rolle spielen.
Die Entscheidung soll noch dieses Jahr fallen. Eins ist jedoch schon heute sicher, für Reichenau wäre es eine Katastrophe.
Die Stadt und einige Grundstückseigentümer schreiben bereits Protestbriefe gegen dieses Vorhaben.
Reichenau: Am 30. Mai verlief in Reichenau der traditionelle „Kindertag“ auf dem Platz vor der Turnhalle. Gezeigt wurde sowohl die Feuerwehr- und Rettungstechnik als auch Polizei- und Militärausrüstung. Nachmittag landete in Reichenau ein Hubschrauber des Reichenberger Not- und Rettungsdienstes. Am Aben setzte sich das Programm mit einer Musikveranstaltung für Erwachsene fort. Die Veranstaltung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr in Reichenau organisiert und von vielen hiesigen Sponsoren getragen.