Prag: Im Januar dieses Jahres wird bei jeder Verkehrskontrolle auf tschechischem Gebiet ein so genannter Atemtest verpflichtend, mit dem der Alkoholgehalt im Blut des Fahrers gemessen wird. Die Zahl der überführten Alkoholsünder stieg in den vergangenen Tagen rasant. Die Polizei belegt jeden Autofahrer, der bei einer Verkehrskontrolle den Alkoholtest per Blasrohr verweigert, mit einer Geldbuße von bis zu umgerechnet 1900 Euro oder entzieht den Führerschein für bis zu drei Jahre; die Strafen für Fahren unter übermäßigem Alkoholeinfluss wurden auf bis zu drei Jahre Haft erhöht. Das Land sei damit Vorreiter in der Europäischen Union, so Leoš Tržil, Chef der Verkehrspolizei.
Gablonz a.d.N.: Wintereinbruch ist wieder da! Nach langer Zeit, wo es so ausgeschaut hatte, daß der Winter am Isergebirge einen großen Bogen macht, sind die Hoffnungen jener, die Schneeräumen nicht mögen, wieder „bei Eis“. Seit Ende Januar schneit es wieder und die Temperaturen sinken bis zu Minus 30 Grad – wie es der Fall war - auf Klein Iser am 27. Jänner. Ungewöhnlich tobt das Wetter auch an anderen Stellen des Landes, die immer als „wärmer“ im Vergleich mit dem Geschehen hinter dem Jeschkenkamm bezeichten worden waren. Ähnlich kalt ist es nämlich auch in Jung Bunzlau, Prag, Nymburk oder in Südmähren. Die Gemeinden haben damit im Rahmen der Sparmaßnahmen, wie immer, „nicht gerechnet“, sodaß Strassensalz ortsweise schon Anfang Januar verbraucht war. Nun schaffen es die Salzgruben bei Kassel nicht zu liefern. Laut Vorhersage dauert das Wetter bis Mitte Feber an.
Reichenberg/Turnau: Internetabstimmung über die Trassierung der neuen Autobahn Reichenberg – Jicin – Königrätz – Olmütz verläuft zur Zeit auf der Webseite des Reichenberger Kreises. Martin Sepp, der Kreisrat für Verkehr, bezeichnet mittlerweile offen, daß die einzig annehmbare Version der Straße die ist, die über Turnau führt. Dies stösst auf einen großen Widerstand der Ökologisten vom Böhmischen Paradies, die dies verhindern wollen. In der letzten Zeit zeigt sich jedoch immer mehr, daß diese Leute der politischen Führung der Grünen unterliegen und Objektivität nachweislich bewusst vernachlässigen und diese Ausseinandersetzung schon jetzt dem Wahlkampf zurechnen.
Neues Buch über Böhmische Geschichte
„Zwischen Provinzialität und Vorreiterrolle“
Der Kölner Historiker Manfred Alexander stellt die Geschichte der böhmischen Länder im Auf und Ab von 1400 Jahren vor.Manfred Alexander, emeritierter Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Köln, hat für den Reclam-Verlag eine „Kleine Geschichte der böhmischen Länder“ verfasst. Sein Anliegen formuliert er einfach: Einblicke vermitteln in die Geschichte der tschechischen Nachbarn, damit dem deutschsprachigen Leser „böhmische Dörfer“ nicht mehr so fremd erscheinen mögen. Ebenso umschweiflos teilt er mit, welcher Tendenz er sich keineswegs verpflichtet fühlt: Die Geschichte der böhmischen Länder durch „nationale“ Deutungen zu polarisieren.
Alexander spannt den Erzählbogen vom Großmährischen Reich im 7. Jahrhundert bis zum EU-Beitritt Tschechiens im Mai 2004. Wer sich nicht chronologisch durch die knapp 600 Seiten Reclam-Band lesen will, dem ermöglicht die klare Kapitelstruktur Quereinstiege, die der Autor durch jeweils vorangestellte knappe „Epochenüberblicke“ sowie durch kleine, in den Textfluss eingebundene Zeittafeln erleichtert. Einer durchaus umfangreichen politischen Geschichtsdarstellung stellt er jeweils Ausführungen zur Verwaltung, zum Landesausbau und zu Kirche und Kultur erklärend zur Seite.
Alexanders „Kleine Böhmische Geschichte“ kann getrost auch als Nachschlagewerk genutzt werden – der Autor liefert eine lückenlose Darstellung, es fehlen weder die wichtigsten Daten noch die für Böhmens Geschichte ausschlaggebenden Protagonisten.
Es sind die Besonderheiten, die nationale Geschichte spannend machen und zugleich Entwicklungsstränge offenlegen, die bis heute vieles erklären. Der Kölner Historiker nennt einige. So wurde Böhmen durch eigene Heilige – insbesondere den Heiligen Wenzel als Landespatron – im Christentum geeint. Das Herrschergeschlecht der Přemysliden stieg im 10. Jahrhundert durch die Christianisierung und seine Machtstellung in die Familie der europäischen Fürsten auf.
Übernommen aus Prager Zeitung
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