Deutsch

Klejne Geschichtn

Alfred Miller  03.05.2002 20:42
Schon immer habe ich rnich darum bemüht, kleine Geschichten aus dem Reicheauer Alltag festzuhalten. Sie werden wohl überall erzählt, aber kaum gesprochen, fallen sie wieder in ein Nichts zurück. Niemand schreibt sie auf, und so werden sie wohl vergessen. Diese Geschichten erzählen zwar von keinen großen Begebenheiten, sie zeigen aber, wie es in Reichenau zuging, zumal in den Wirtshäusern, sie sind dennoch ein Spiegelbild der damaligen Zeit und ihrer Leute. In den letzten Tagen hörte ich drei solche kleine Erzählungen und will sie sofort notieren, damit sie auch rnir nicht wieder entfallen.

Ej bekannter Traffpunkt ei Reichnou wor ban Scholze Schneider, sei Gosthaus wr ei dr Schillerstrouße, schräg niebr zun Hiemer-Flejscher. Dr Scholze Schneider stond a bößl undr dr Fuchtl vu sengr Froue und ou seine Tochtr, s Fienl, gob uf n achtsche. Ejmoul, die bejdn Weibr wworn grode aus n Hause, zechte dorte ane lostiche Gesellschoft und ou dr Wört notzte de Gelegnhejt und tronk kräftich mit san Gästn mit, bis a schlisslich ou ogedudlt wor, Undern Gästn worn jo ömmr a poor, die ihre Gedankn uf ar Luderei hottn, die wolltn ötze n Scholze Schneider a bößl nejsn. Se sohtn zun, a sölle doch amoul drvou drzähln, wos a su en Kriege drlabt hätte. S fill n obr nischt urntliches ei. Dou holf n enner uf de Springe: "Theodor, du wörscht dich doch noch erinnern könn. Wos host de denn gemacht, doumouls on Isonzo, wenn de Artillerie uf euch geschossn hout?" Dou besohn a sich und sohte: "Dou bie ich ei voIle Deckung gegangn. Sist de, su". Drbeine schmieß a sich under ane Bank hindern Tische. Und wie a su dort log und olle lachtn, ging de Tiere uf und seine Froue und s Fienl komm ei de Goststube. "Nej, Theodor, wu sielst de dich denn röm, bist de denn su besoffn? - Na, wort ocke!" Dr Scholze Schneider kropplte geschwinde avier und verschwond, ohne an Toun vu sich zu gahn aus dr Goststube. Wos sich dann draußn obgespielt hout, vu dan wejß mr nischt, kann sich s obr denkn.

A andr Moul, s worn wiedr a poore ban Scholze Schneidr eigekohrt, undr andern ou dr Moschke Peter. Dan holdn se jo olle fr ne ganz klor en Koppe. A wor ömmr ock sehr dörftsch ogezoun, aus n Schuhn kucktn a poor Zöppl vu sengn Fußloppn, Sockn hotte a kejne o, seine Housn wurn ock vu an Bandl gehaln, dos a öm Bauch geschlungn hotte. Wall a mit Vorliebe uf Freibier aus wor, dos n mejstns ou freigiebig eigeschankt wur, ließ a monche Tummhejt mit sich machen, su ou heute. Se sohtn zun: "Zeige ock omoul, wie de Tanzn brettst, denn dos traun mr dr gort ne zu!" Obr dr Peter fing o sich zu drehn und zu hoppn, enner vu dan Zukuckern gesellte sich zu n und se tanztn zomm, gor ausgelossn. Die andern lachtn und gröltn drzune, su laut, doß es Fienl reikom, denn se dochte s wär wos possiert. Ei dan Momente schniet enner ei dan Trubl n Peter sei Housnbandl dorch und de Housn rutschn nundr bis zun Knöchln S Fienl dos sahn, dar Anblick wor r zu grauslich, ließ an Schreirich lus und störzte wieder zur Tiere naus. Die andern obr konntn sich vur Lachn ne haln.

Doß mr sich ban Scholze Schneider besondersch wohlfieln konnte ös doudorch bewiesn doß,
dr ale Brouschek aus dr Gosse bis ei dos Gosthaus Koffejtrinkn ging, wos jo sunstern ne grode ieblich wor. Dos spricht drfier, doß es dort recht gemietlich wor. Andersch, os wie mr noch dan Erzählungn mejn sölle, wor mei Eidruck, doß de Scholze Schneidern ane recht freundliche und gude Froue wor. Ich wor doumouls jo noch sehr jung, su 17, 18 Juhre, wie ich salde ömmr ei dos Gosthaus zur "Musikprobe" kom. Jedes Moul, winkte rnich dr Wörtn verhouln zun Pudl odr naus en Gang und schankte mr an Stampr Mandl-Lilör ei.

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