Deutsch

Der Bauernrummel anno 1775

01.07.2002 21:12
Die Kaiserin Maria Theresia hatte schon 1770 und in den Jahren danach immer wieder verlangt, daß sich die böhmischen Herrschaften mit ihren Untertanen darauf einigen sollten, den Frondienst auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Doch die Zeit verging und nichts geschah. Im Jahre März 1775 war die Geduld der geplagten Bauern nach den velen Vertröstungen und Versprechungen zu Ende. Sie rotteten sich zusammen und zogen, beginnend im Kreise Königgratz, bewaffnet mit Prügeln, Sensen und Dreschflegeln von Ort zu Ort und begehrten, daß sich die Bevölkerung ihnen anschließe. Rasch schwoll der marodierende Haufen an und versetzte die Herrschaften, aber auch die Pfarrer, denen die Bauern zum Frondienst verpflichtet waren, in Anst und Schrecken. Aber es mischte sich auch allerhand Gesindel unter die Leute. Es kam zu Ausschreitungen und Plünderungen, allerlei Grausamkeiten bis zum Totschlag, Die Zahl der rebellierenden Bauern stieg bis auf etwa 30.000 an, die sich in verschiedene Haufen aufteilten. Einer davon zog über Semil nach Eisenbrod und Klein-Skal, verwüstete Pfarreien, Herrensitze und Amtsstuben zurücklassend, wobei sie auch Menschenleben nicht verschonten.
Nachdem die Horden Liebenau heimgesucht hatten, zogen sie auch nach Reichenau, aber hier kam es anders; darüber schreibt der damalige Pfarrer Lißner:
„Da nun aber diese Räuber von Eisenbrodt bis Liebenau schon bis anderthalbtausend Mann stark geworden, darnach zertheilten sie sich in zwey Partheyen, die eine ging von Liebenau daher nach Reichenau zu mir, nun es war ohngefähr um halber zwey Uhr nachmittag, das ist der 26. Martz, so wurde schon mit viel Geschrey auch dieses Pfarrhaus umringet und suchten dasselbe gleich wie anderwärts zu stürmen.
Allein, Gott schickte es ganz anders, nemblich: bis gegen achthundert meiner getreuen Kirchkinder beiderley Geschlechts rotteten sich alsogleich zusammen, drangen gewaltthätig durch die Räuber hindurch und nöthigten solche unverrichteter Sach von da abzugehen, und wenn nicht einige schon erlobte Männer aus meinen Kirch-Kindern die übrigen gebeten, sie sollten diese Räuber nur nicht gar todt schlagen, so ist es außer Zweifel, daß es kaum an 30 Personen genug gewesen sey werden, die insgesamt ihr Ende in meinem Pfarrhofe würden gefunden haben, indem sie in großer Wuth mit Zaunpfählen einander auf die Köpfe schlugen, und so mithin höchst zu bewundern war, wie doch die Räuber gesundlig lebend geblieben. Solcher Gestalt wurde demnach mein Pfarrhaus geschützet und diese Rebellen unverrichter Sach von da abgetrieben.“
Die Rebellen zogen dann weiter in Richtung Böhm. Aicha und suchten die Orte südlich des Jeschkenkammes heim, plünderten in Kriesdorf, Wartenberg, Hennersdorf und Lämberg. Dann endlich gelang es der Staatsgewalt das Treiben zu beenden und die Rädelsführer zu bestrafen. In wenigen Tagen hatten die Aufständischen 16 Schlösser und mehr als 40 Pfarreien geplündert. Auch der Graf Harfách, der während der zwei Jahre zuvor herrschenden Hungernsnot seinen Bauern großzügig mit Getreide und Lebensmitteln geholfen hatte, war dem oblen Treiben zum Oper gefallen. Erst dem Sohne Maria Theresias, Kaiser Josef II., gelang es den Frondienst abzuschaffen und er wurde dafür der „Bauernbefreier“ genannt.

Město Rychnov u Jablonce nad Nisou

Husova 490
46802 Rychnov u Jablonce nad Nisou

IČO 00262552
Bankovní spojení 963232349/0800

Telefon: +420 488 880 921
Datová schránka: fjxbbm5

Město Rychnov u Jablonce nad Nisou - idatabaze.czMěstské, obecní úřady - idatabaze.cz

Úřední hodiny

Po8:00 – 11:0012:00 – 17:00
Út8:00 – 11:0012:00 – 14:00
St8:00 – 11:0012:00 – 17:00
Čt8:00 – 11:0012:00 – 14:00

Stavební úřad

Po8:00 – 11:0012:00 – 17:00
St8:00 – 11:0012:00 – 17:00
© MěÚ Rychnov u Jabl.n.N.
Tento web používá k poskytování služeb a analýze návštěvnosti soubory cookie. Používáním tohoto webu s tím souhlasíte.