Reichnejer Schorfblicke
08.01.2001 22:17
Aus der Stadtvertretung
Am 14. Dezember 2000 fand die regelmässige Sitzung der Stadtvertretung statt. Es wurden folgende Verhandlungspunkte abgestimmt:
- Die Stadtvertretung hat im Einklang mit neuem Gesetz über die Kommunen beschlossen den Kontrollausschuss zu gründen. Als Vorsitzender wurde Herr Walter Pecher gewählt. Die Mitglieder sind: Fr. Žabková, Fr.Čaňková, Herr Kyzyvát und Herr Dědek.
- Die Stadtvertretung hat den Wortlaut der Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Turnverein "Spartak" über den Kredit von 3,0 Mio. Kronen zum Aufbau eines neuen Kesselraumes am Gasthaus "Michel" gebilligt. Mit diesem neuen Kesselraum sollen die Turnhalle, das Gasthaus und die geplanten Mietshäuser an Stelle des heutigen Tennis-Zenters auf dem Marktplatz beheizt werden.
- Es wurde eine ganze Reihe von bereits erschlossenen Grundstücken im Hinterbusch zum Verkauf an die Antragsteller empfohlen.
- Es wurde beschlossen die Korrekturen im bestehendem Bebaungsplan von Reichenau beim Bezirksamt in Gablonz zu beantragen. Vor allem handelt es sich hier um die Überführung mancher landwirtschaftlichen Flächen zu Bauzonen.
10 Jahre.... und immer noch am Problem vorbei
Ein Jahr ist wieder vorbei. Fast zehn Jahre seit der "samtenen" Revolution sind abgelaufen. Während dieser Zeit hat sich fast alles geändert. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne des Wortes. Insbesondere in den letzten Monaten und Jahren nimmt das Tempo der Änderungen stark zu. Ein Phänomen ist aber doch zu erwähnen. Es ist die almähliche Umwandlung der früheren kommunistischen Gesellschaft in eine "Verbrauchs-" oder wenn sie wollen in eine "Wegwerfgesellschaft".
Das dies unmittelbar auch mit der Werteskalla zusammenhängt, ist nachvollziehbar. Am besten sind aber die neuen "Manieren" in den grossen Supermarkets zu sehen. Fast alle sind schon hier - in typischen Ballungsräumen, wie auch die Reichenberg-Gablonzer Aglomeration so ein Beispiel ist, wachsen immer neuen und grössere nach. Die "Ladenschlusszeitzen" (im Vergleich zu Deutschland ist es noch kein Thema) sind fast unbegrenzt, manchmal auch non-stop.
Erstaunlich daran ist aber, das das Geld für die Gesellschaft zur Nr.1 wurde. Es gibt sicherlich immer mehr Menschen, deren Löhne das westliche Niveau erreichen, jedoch immer noch viele, die froh sind, dass sie auskommen können. Und trotzt dem gerade diese Gruppe bildet die zahlreichste Kundschaft in solchen Geschäften.
Das Geld ist auch politisch gesehen eine "gute" Plattform, auf der sich viele, eigentlich auch gegesätzlich eingestimmete Parteien, einigen können. Die Entwicklung schleppt mit sich den "nötigen Grad" der Koruption. Die Verhältnisse sind aber schon so weit, dass man das bekannte jüdische Sprichwort - "es reicht wenn´s troppft, es muss nicht regnen" - vergisst.
Es muss sogar regnen, schütteln, giessen - am besten kübeln. Die Parolle heisst doch kaufen - erleben - wegschmeisen. Was dann kommt, interessiert ja niemanden mehr.
In diesem Zusammenhang muss man manchmal über die Kenntnisse, Befürchtungen und Erwartungen von den EU - Betrittskandidaten, die im Westen zur Zeit unterbreitet sind, einfach lachen.
Die westeuropäische Gesellschaft hat selber mit eigenen Problemen zu kämpfen, jedoch fürchte ich, dass sie nicht einmal ahnt, was für Gefahren im Spiel sind. Im Vergleichdazu sind die Probleme der osteuropäischen Landwirtschaft oder Kernenergetig (zumindest in der CR) z.B. absolut lächerlich. Man könnte vielleicht sagen, die EU - klassischen Länder wussten und wissen immer noch viel zu wenig über den früheren Mittel- und osteuropäischen Raum. Dies betrifft teilweise auch die neuen Bundesländer, wo man noch heute manches den Kommunisten zurechnen möchte, wobei es aber eher eine andere Mentalität, Kultur und Werte sein könnten - und zwar seit eh und jeh, nicht nur seit der Kommunistischen Machtübernahme. Diese Länder zählen natürlich auch zum christlichen Abendland.
Denn der Mittel - und Osteuropäische Raum war und ist nicht schlimmer oder besser als der zentrale Westen - er war und ist einfach ein bisschen anders. Deshalb kann den Ausgleich nur ein Europa der Regionen schaffen. Das wahre Problem ist kein Temelin, oder Kontingente etc. das wahre Problem ist das Denken - nun weiss ich nicht ob die westeuropäische Denkweise für uns das Vorbild sein könnte.
Viecher om Äpplboume
Om Pforrhoufe stondn doche vill Oubsbejme. Ejmoul en Herbste, dou hon dr Pforrer Hahn und dr Schimmel-Koplon Äppl geplockt. Dou sein Leute vurbeigegangn und hon dan bejdn zugekockt. Dou hout n dr Schimmel zugeruffn: "Nauer, dou kuckt r, doss dou a Schimmel und a Hohn uf an Boume sitztn und Äppl pflocken!"
Schwieriges Deutsch
De ale Hamatschekn sohte ömmr: "Nej, es sich heute su ej Plejdrwater, doss ich muss forovat mit Elektrischn".
Uf der Wullfohrt
Dr Grussvotr drzahlte mr amoul vu a poor Weibern, die de noch Haindorf wullfohrtn gingn. Zu jer Zeit hottn de Weibr a poor Röcke o, drunder aber kejne Housn.
Die ejne hotte hintn de Röcke ei dr Hieh, dou hout a Mon zu nr gesoht: "Sie, Froue, sie hon n Rouk ei dr Hieh!" Die mejnte druf: "Jo, noch Haindorf". Dou hout dar Mon dann noch amoul gesoht: "Ihr, Froue, sie hon n Rouk ei dr Hieh!" Druf gob se zur Antwurt: "Jo, olle Juhre amoul."
Dou hot dan Mon de Wut gepackt und zu nr gesoht: "Dou loufn se ebn mit dan nacktn Orsche noch Haindorf!"