Reichnejer Schorfblicke
01.02.2001 23:32
Einweihung
Am 5. Jänner 2001 wurde nach ca. 50 Jahren systematischer Vernichtung das ehemalige Franziskaner - Kloster bei der Kirche Mariä - Heimsuchung zu Haindorf eingeweiht. Nach 1945 wurden die "Kleinen Brüder" - die Franziskaner nicht aufgefordert das Land zu verlassen. Sie haben sich jedoch selber entschieden, nach einigen Monaten das Kloster und ihre Heimat doch zu verlassen. In 50 -ger Jahren wurde im Kloster ein Internierungslager für Priester eingerichtet. Diese Leute waren für die Kommunisten unerwünscht und der Ort schien geeignet zu sein. In dem von Wäldern ugebenen Haindorf, bewacht von der Staatlichen Polizei, unter heftiger Zusammenarbeit aus Reihen der neuen Bevölkerung habe sie meistens im Wald gearbeitet. Später in 60 - ger Jahren diente das schon ziemlich heruntergewirtschaftetes Gebäude dem Noböhmischen Museum als Lager. Zuletzt fanden die Genossen angeblich eine Ausnützung für die Landwitschaft.
Als das Kloster nicht mehr nutzbar war, der Garten zur Hälfte weggerissen und in eine Strasse verwandelt und an vielen Stellen der Dachsturz drohte, war die Zeit endlich so weit, dass die Kommunisten ihre Macht verloren haben.
Einige wenige Monate nach der Wende gab es ein Gespräch zwischen dem Bischof von Köln am Rhein und einem in Rom ausgeweihten Priester böhmischer Herkunft, Namens Dr. Raban. Dieser verlangte die Genehmigung in die für ihn früher vorbotene Heimat zurückzukehren. So kam er in das Bistum Leitmeritz und bekam vier Pfarrein, eigentlich "relativ wenig" für tschechische Verhältnisse - pro "einen ganzen Pfarrer". Zu diesen Pferrein gehörte Einsiedel bei Reichenberg, Raspenau, Haindorf in Böhmen und Weissbach.
Nach kurzer Vorbereitung hatten die neuen Pfarreibesitzer das nötigste in einen weinroten Renault 11 gesteckt und inmmitten dunkler Nacht in Raspenau aufgetauchten. Dr.Raban hatte eben gleich am Anfang zwei tüchtige Helferinen gehabt. Es war die Margarethe und Christa. Eine gebürtige Wiesbaderin und eine frühere Schlesierin in der Rente, bei aus Bad Schwalbach, halfen seit Anrfang an dem Pfarren das Pfarrhaus, die ganze Pfarrgemeinde aufzubauen. Manchmal vergassen sie sogar in ihrem "Aufbaurausch" ihr Alter. Nach dem alle Kirchen, darunter vor allem die Haindorfer, in einen "annehmbaren Zustand" gebracht wurden, hatte der Pfarrer sofort Aktivitäten entwickelt um den Kloster wieder in Stand zu setzen. Die Lage war jedoch so, dass es am Anfang weder das nötige Geld für die Reparatur gab, noch die Bereitschaft der früheren Franziskaner nach Böhmen zurückzukehren.
In dieser Zeit entstand auch die Idee ein Bildungshaus bzw. "Ein Zentrum der geistlichen Erneuerung" zu errichten. Das Vorbild für so ein Bildungshaus war unter anderen auch das Bischof-Benno Haus in Schmochtitz bei Bautzen.
In den Jahren 1995 werden auch die ersten Baupläne erarbeitet. Die Kosten betrafen damals ca. 30 Mio. Kronen. Es war jedoch klar, dass man diese Summen aus den im Lande vorhandenen Mitteln nicht finanzieren kann. Die Entwicklungsfonds der EU (PHARE CBC) waren die Lösung. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit und eine richtige Lobbyarbeit, wo viele Persönlichkeiten sich engagiert haben, unter vielen war es auch auch der Einsatz eines urspünglich aus Gablonz stammenden EU - Abgeordnetten. So war die Idee, die Schritt für Schritt zum erfolgreichen Ziel geführt hat. Fast am Ende musste auf Grund einer Klage eine neuen Ausschreibung der Baufirma eingeleitet werden. Die Prozedur dauerte bis März 2000 als man endlich richtig anfangen konnte. Nach ca. 7 Monaten, unter zwei bis drei-Schichten -Einsatz, es so weit war, dass man am 5. Jänner 2001 ein völlig saniertes und geschmackvoll eingerichtetes Bildungszentrum einweihen konnte. Zum Schluss betrafen die Kosten ca. 110 Mio. Kronen (ohne die ursprünglichen Pläne zu ändern). Der grösste Dank für diese besondere Leistung gehört dem Pfarrer Raban und allen denjenigen, die dabei geholfen haben.
Das das Leben aber ein harter Kampf ist, wünschen wir dem neuen Bildungshaus hauptsächlich viele Gäste und Veranstaltungen, denn sonst wäre ja die Arbeit sinnlos. Nach dem aber der Hauptdarsteller - Pfarrer Raban das "aus dem nichtsAufstehen " geschafft hat, können wir uns zimlich sicher sein, dass das andere mit der Zeit kommen wird.
Ausstellung.
Die Stadtgelerie "MY" (WIR) in Gablonz in der Zusammenarbeit mit der Agentur ZR
veranstaltet die Ausstellung "Geschichte und Gegenwart der Gablonzer Talsperre". Die Vernissage fand am 23. Jänner 2001 in der Club "Na Rampe" (Auf der Rampe) statt. Die Ausstellung wurde unter der Schirmherrschaft vom Gasblonzer Bürgermeister Dr.Cerovsky eröffnet. Sie findet aus dem Anlass der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten an der Talsperre und Damm und der Herausgabe der Broschüre "eine Talsperre im Geschoss der Berge", die über die Geschichte und Gegenwart der Talsperre berichtet. Die Ausstellung ist ab10 -12 und 13-17 Uhr bis 17.Feber 2001 geöffnet.