Auch in Gablonz verliefen in vergangenen Tagen aus Anlass der Gründung der Tschechoslowakei Erinnerungsveranstaltungen. Aus verschiedenen Reden konnte man erahnen, daß die Durchsetzung unseres Staates auf dem internationalen politischen Schlachtfeld eher einem Kampf mit Windmühlen ähnelt. Die Entstehung der Tschechslowakei und Suche nach Anerkennung und so auch die heutige Mühe unserer Politiker um den EU - Beitritt haben etwas geminsames - nämlich - man muß sich einfach anpassen, damit man mindestens etwas von den Vorstellungen und Erwartungen erreichen kann. Heute, wie damals vor 85 Jahren haben das entscheidende Wort die großen Staaten.
Im Jahre 1918 ist es nicht gelungen die deutsche Frage zu klären und die Folgen sind bis heute zu spüren. Der nationale Sieg der Tschechen hatte einen bitteren Anhauch der erniedrigenden Niederlage der Deutschen. Diesen Fehler erkante auch der Präsident Masaryk, als er den tschechischen Nationalisten vorgeworfen hatte, sie können sich nicht vom früheren Nationalkampf trennen. Selber versuchte er dann mit den Deutschen zu verhandeln. Wie am Ende das Zusammenleben beider Völker erfolgreich war oder nicht, darüber wurden ganze Stapel von Büchern geschrieben und bis heute herrschen auch ganz unterschiedliche Meinungen. Eins bleibt jedoch als Mahnung der Vergengenheit bis heute gültig: grundsetzliche Fragen müssen ohne Emotionen und ohne Verlust des historischen Gedächtnissen geklärt werden.
(übernommen aus Gablonzer Tagblatt vom 30.10.2003)
Po | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 17:00 |
Út | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 14:00 |
St | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 17:00 |
Čt | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 14:00 |
Po | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 17:00 |
St | 8:00 – 11:00 | 12:00 – 17:00 |