Dr Onkl Fritz

Ich wor noch ane klintsche Kroppe, amende 6 Juhre, und kroumerte ban Grußvoter en Schoppn röm. Dou logn a poor Holzradl, wie mr se bei Koulnpietschn fir s Schleißerholz kejfn konnte. Die Radl worn mit an Droute gebundn. Ich hotte mrscheints o an söttn Radl römgemacht und su a Drout schnoppte lus, fuhr mit an Ende mir eis Ouge und verhajkelte sich innen on Lide. Ich mog ganz schiene geprillt hon, denn de Grußmutter kom glei gerannt, krichte dan Drout aber ne raus und dou brochte se mich zun Onkl Fritz, dar krank en Bette log. Gottseidank krichte a dos Ding ei Ornung und ich wor dan Drout wieder lus.

Dr Onkl wor schwer o Rippnfellentzindung krank gewurn und log schun ane ganze Weile. Dr Pforrer Hahn kom ob und zu noch n kuckn und versuchte n zu hejln. Dr Hahn wor a gesuchter Naturhejler und hotte vill Zuspruch. N Onkl kurierte a mit Rutweine, immerfort mußte a Rutwein trinkn. De Grußmutter wor schun ganz verzweiflt, wall a su vill trinkn tote und wall s ne besser wur.

Ejmoul aber drschrok se sehr, denn Fritz log ganz komisch en Bette, loberte tummes Zeug und gob kejne gescheute Antwurt. Gottseidank wollte dr Pforrer heute wieder kumm, se dochte schun o s Schlimmste. Hotte Fritz amende doch zuvill vu dan Weine getrunkn und sengn Zustand drmit verschlechtert? Und sie hotte ne ufgepoßt.

Gor niedergeschlohn tote se n Pforrn en Vurhause schun druf hieweisn, doß mit Fritzn wos ne stömm mochte, dar tät sich su sonderbor verhaln. Dr Pforrer ging glei eis Zimmer. Wie a aber n Fritz sog, dou lachte a und sohte zur Grußmutter: "Ötz hout a s ieberstandn, ötz brauchn se sich kenn Kummer mieh machn. Dr Wein hout ogeschlohn und ihr Suhn hout an Schwips. Lossn se n ock ausschloufen. Wenn a wird ufstiehn wolln, dou ös a gesund"...

Vu Müller Bernard, 9/87

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